Unterwegs in Etiopien

In Äthiopien zu reisen ist spannend, besonders wenn man dies mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternimmt. Der "Northern Circle" ist ca. 3000 km lang und war im Jahre 2004 nur zu einem kleinem Teile asphaltiert. Man sagte damals, dass es geschlagene 11 Tage reine Reisezeit in Bussen dauern würde, ihn komplett abzufahren.

 

Gefahren wird von vor Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Nachtfahrten gibt es nicht. Busfahren ist aber als solches schon eine interessante Angelegenheit: Die Beinfreiheit ist vielleicht schon bei den Eingeborenen etwas knapp bemessen, für einen durchschnittlich großen Europäer eher ein Zustand, der einen direkt zum Physiotherapeuten führt oder den Griff in die Brieftasche erfordert, um dem Kartenkontrolleur zu motivieren einen besseren Sitzplatz zu organisieren.

 

Etwas verstört war ich beim Anblick, der auf den Gang und Boden gestreuten Sägespäne. Deren Funktion erschließt sich einem aber sobald es aus dem Busbahnhof in die Berge geht. Ein stetiges Auf und Ab mit Haarnadelkurven über einem Abgrund lassen den einen oder anderen Magen rebellieren. Dann macht der erfahrene äthiopischen Reisende einfach nur die Beine breit und kotzt sich aus. Erschwerend kommt hinzu, dass der Aberglaube existiert, geöffnete Fenster würden die Fahrgäste krank machen. Also werden alle Fenster hermetisch geschlossen. Die schlechte Luft mit einem schwelendem Geruch von Mageninhalt erzeugen häufig eine Kettenreaktion! Besser man gibt ein paar Birr für den Kartenkontrolleur aus und ergattert den Platz Nr. 1 oder Nr. 2, denn da gibt es mehr Beinfreiheit und ein kleines Fenster. Bon Voyage!   

 

Wohin?
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Durst ...
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